Ausland Erdbeben in Myanmar Von der Soforthilfe zum Wiederaufbau Ein heftiges Erdbeben der Stärke 7,7 erschütterte am 28. März mehrere Länder Südostasiens. Besonders be- troffen: Myanmar. Das Beben forderte tausende Todesopfer und Verletzte. Die Infrastruktur, inklusive der Was- ser- und Stromversorgung, wurde weitflächig beschädigt. Die über 1,3 Millionen Betroffenen benötigen drin- gend Hilfe. Das Erdbeben trifft die Menschen in Myanmar besonders hart. Seit dem Mili- tärputsch im Jahr 2021 und der darauf- folgenden Intensivierung des bewaffneten innerstaatlichen Konfliktes leben sie ohne- hin schon unter erschwerten humanitären Bedingungen. Nach dem Beben ist der Zugang zu ei- nigen Regionen, vor allem zu ländlichen Gebieten und jenen Landesteilen, in de- nen es Konflikte gibt, weiterhin schwierig. Viele Menschen leben unter extremen Be- dingungen in Zelten, improvisierten Unter- künften oder sogar ohne jeglichen Schutz im Freien. Die Temperaturen steigen tags- über auf bis zu 44 Grad Celsius. Unermüdlicher Einsatz Die Menschen brauchen dringend siche- re Notunterkünfte, sauberes Wasser und medizinische Versorgung. Viele haben ihre Lebensgrundlage verloren, sind auf Lebensmittelspenden angewiesen und benötigen psychosoziale Hilfe. Das Myanmarische Rote Kreuz (MRCS) ist ununterbrochen im Einsatz. Freiwilli- ge leisten Erste Hilfe, verteilen Trinkwas- ser, bauen Notunterkünfte und kümmern sich um die Hygieneversorgung. Mobile medizinische Teams sind unterwegs, um Verletzte und Erkrankte zu versorgen. Das DRK in Myanmar Ankunft der Hilfsgüter im Rahmen der EU-Luft- brücke auf dem Flughafen von Yangon (Rangun) In Zusammenarbeit mit dem Internationa- len Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat das MRCS einen Suchdienst eingerichtet, um getrennte und vermisste Angehörige wieder zusammenzuführen. Unterstützung durch das DRK Am 9. April brachte das DRK in enger Zusammenarbeit mit dem Belgischen Roten Kreuz, dem Roten Kreuz Flandern und dem Auswärtigen Amt 42 Tonnen humanitäre Hilfsgüter auf den Weg nach Myanmar. Der Hilfstransport umfasste Familienzelte, Werkzeugsets, Zeltplanen, Isoliermatten, Wärmedecken, Eimer, Hy- giene pakete, Wasserfilter und Kanister. Vor Ort übernahm das MRCS in Abstim- mung mit dem DRK-Team die Koordinati- on und Verteilung der Hilfsgüter. Seit 2018 hat das DRK mit einer Präsenz in Yangon seine Zusammenarbeit mit dem MRCS intensiviert. Im Fokus der gemeinsamen Aktivitäten steht das Katastrophenrisiko-Management. Zu den breitgefächerten Maßnahmen zäh- len Bildungs- und Beratungsangebote, materielle Hilfen, der Ausbau der Perso- nal- und Infrastruktur sowie die Vorbereitung, Begleitung, Auswertung und Nach- betreuung von Projekten. Auch die Unterstützung für Binnenvertriebene bildet einen Schwerpunkt in der Zusammenarbeit. K R D : o t o F K R F I / s s o r C d e R r a m n a y M : o t o F Viele Menschen haben nicht nur ihre Wohnung, sondern auch ihre Lebensgrundlage verloren Doch die Krise ist noch lange nicht vor- bei. Mit Beginn der Monsunzeit drohen Überschwemmungen. Dadurch steigt die Gefahr, dass sich lebensbedrohliche Krankheiten wie Cholera oder Malaria ausbreiten. Die Menschen in Myanmar werden noch lange auf Unterstützung angewiesen sein. Das DRK bleibt auch nach der akuten Soforthilfe mit mittel- und langfristiger Hilfe an ihrer Seite – so lange wie nötig. Kontakt: Julius Klöckner, j.kloeckner@drk.de Fach- und Führungskräfteinformation für Ehren- und Hauptamt